IFR Wendland
Das Wendland ist eine naturräumliche Region in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt in Norddeutschland. Das Gebiet befindet sich im Übergangsbereich zwischen der atlantischen und kontinentalen Klimazone Mitteleuropas und ist als subkontinental einzustufen. Während die natürliche Vegetation in den Niederungen des Wendlands Laubgehölze sind, zumeist Buche, wird die Landfläche heutzutage zumeist ackerbaulich und forstwirtschaftlich genutzt.
Landschaftsraum und Landnutzung
Bedingt durch klimatische Besonderheiten und eine schwache menschliche Besiedelung weist das Wendland eine vergleichsweise reichhaltige Pflanzen- und Tierwelt auf. Hier sind Arten, die ihre Verbreitung im ozeanisch geprägten Gebieten haben, sowie Arten des kontinentalen Klimas wiederzufinden. Daraus resultiert ein überdurchschnittlicher biologischer Reichtum. Auffallend vielfältig sind die Blütenpflanzen, Brutvogelarten und Amphibien. Im Landkreis Lüchow-Dannenberg gibt es 14 Naturschutzgebiete. Davon sind acht FFH-Gebiete und fünf Europäische Vogelschutzgebiete.
Niedersachsen ist Agrarland Nr. 1 in Deutschland. In keiner anderen Region der Bundesrepublik spielt die landwirtschaftliche Produktion eine so gewichtige Rolle; ökonomisch, sozial und ökologisch. Im Landkreis Lüchow-Dannenberg werden derzeit mit 63.000 Hektar rund 51 Prozent der Kreisfläche landwirtschaftlich genutzt. Während die Anzahl der Betriebe im Landkreis seit 1991 um 63 abgenommen hat, stieg die durchschnittliche Betriebsfläche von 38ha auf 103ha in 2016. 12 Prozent des Dauergrünlandes ging seit 1991 verloren. Dem gegenüber steht eine deutliche Steigerung des Maisanbaus auf rund 6300 Hektar. Die Viehhaltung verzeichnete einen Rückgang von 43 Prozent.
Unsere Pilotbetriebe in der IFR Wendland
Für das IFR Projekt konnten acht landwirtschaftliche Betriebe gewonnen werden. Diese Betriebe haben gemeinsam, dass sie für den lokalen Produzenten Steinicke GmbH Kräuter produzieren und sich für den Biodiversitätsschutz engagieren wollen. Zur Förderung der Insekten wurde ein vielfältiges Bouquet an Maßnahmen in der Region umgesetzt. Im Ackerland waren dies zum Beispiel Blühflächen und Brachen, im Grünland Altgrasstreifen und auf verschiedenen Flächen wurden Einzelbäume angepflanzt. Informationen zu den Maßnahmen können Sie unseren Maßnamenblättern entnehmen.
Teilnehmende Pilotbetriebe in der Region:
- CG. Schulz
- T. Mennerich
- R & S GbR
- G. Schulze
- U. von der Höden
- A. Barge
- B. Wenhold
Gemeinsam mit den Pilotbetrieben der Region setzen wir die folgenden Maßnahmen zum Schutz der Insekten um:
- Brachflächen zur Selbstbegrünung
- Blühflächen
- Pflanzung von Einzelbäumen/Baumreihen
- Winterzwischenfrüchte
- Altgrasstreifen
Betrieb Barge
„Wir lassen bewusst Räume in der Landschaft weitgehend unberührt und schützen damit Insekten.“
Andreas Barge
Betrieb Schulz
„Landwirtschaft ist eine Generationenaufgabe. Ich habe den Betrieb von meinen Eltern übernommen und möchte ihn zukunftsfähig und in einem guten ökologischen Zustand an meine Nachkommen übergeben.“
Cord-Günther Schulz
R und S GbR
„Der Preußenkönig Friedrich der Große drückte es so aus: Die Landwirtschaft ist die erste aller Künste; ohne sie gäbe es keine Kaufleute, Dichter und Philosophen; nur das ist wahrer Reichtum, was die Erde hervorbringt.
Zu diesem Zitat gibt es als Landwirt nicht mehr viel hinzuzufügen, leider hat der größte Teil der Bevölkerung den Bezug zum Anbau von Lebensmitteln verloren, wir hoffen, dass in Zukunft sich alle wieder etwas annähern. Jedes Lebensmittel aus der Heimat ist viel nachhaltiger und umweltfreundlicher als importierte Ware.“
Sina Rolfsmeyer
Hof Wenhold GbR
„Die langfristige Sicherung der Nahrungsmittelproduktion erfordert den Schutz unserer natürlichen Ressourcen. Der Erhalt der Insektenpopulationen ist daher entscheidend für unser eigenes Überleben und Wohlergehen.“
Jan-Niklas Wenhold
Betrieb Willi Schulz
„Landwirt mit Leidenschaft – im Laufe der Jahreszeiten und im Rhythmus der Natur immer wieder neue Herausforderungen annehmen und meistern.“
Willi Schulz