IFR Bodensee

Die Insektenfördernde Region Bodensee liegt im Süden von Baden-Württemberg und beinhaltet die beiden Landkreise Bodenseekreis und Konstanz mit insgesamt 45 Städten und Gemeinden. Die Region erstreckt sich entlang des westlichen und nördlichen Bodenseeufers. Sie hat eine Gesamtfläche von rund 1.483 km² und ist für knapp 500.000 Menschen Siedlungs-, Arbeits-, Erholungs- und Kulturraum.

Bodensee-Stiftung Bodensee

Landschaftsraum und Landnutzung

Das vielseitige Landschaftsbild ist geprägt durch den Bodensee und das angrenzende Hügelland mit Obstkulturen, Weinbau, Wiesen und Wäldern. Landschaftsbestimmend sind im Bodenseegebiet der See mit seinen großflächigen Flachwasserzonen und ausgedehnten Riedgebieten im Überschwemmungsbereich des Sees, die Vulkanlandschaft des Hegaus sowie die eiszeitlich geprägte und überformte Moränen- und Drumlin-Landschaft im Linzgau und Westallgäuer Hügelland. Die Bodenseeregion ist eine alte durch bäuerliche Hand geprägte Natur- und Kulturlandschaft.

Die natürlichen Bedingungen sind durch ein mildes Klima mit Jahresniederschlägen um 900 mm und durchschnittlichen Jahrestemperaturen um 9,5 °C geprägt. Die guten klimatischen Bedingungen führen dazu, dass alle Kulturen wie Getreide, Mais, Kartoffeln, aber auch Obst und Gemüse sowie Weintrauben angebaut werden. Zahlreiche Streuobstwiesen umgeben noch die Dörfer im ländlich geprägten Raum.

In der eher noch kleinstrukturierten Landschaft bewirtschaften noch ca. 2.400 landwirtschaftliche Betriebe ca. 66.900 Hektar. Davon sind 55,9 Prozent Ackerland und 40,6 Prozent Grünland. Der Rest entfällt auf Sonderkulturen wie Obst, Wein und Hopfen. Gut 45 Prozent der Betriebe sind im Haupterwerb tätig. Darüber hinaus gibt es rund 4.870 Hektar Naturschutzgebiete, mehr als 11.000 Hektar Landschaftsschutzgebiete sowie 331 km2 Wasserschutzgebiete.

Unsere Pilotbetriebe in der IFR Bodensee

Altschorenhof

„Wir möchten auf unserem Betrieb nicht nur geeigneten Lebensraum, sondern auch genügend Nahrung für Insekten bieten.“

Andreas Deyer

Berghof Tengen

„In der Natur ist es ein Geben und ein Nehmen. Die Insekten sind froh, wenn es blüht, und ich bin froh, wenn ich die Insekten habe, die die Blattläuse in Schach halten.“

Gerhard Weber

Buchhaldehof

„Ich möchte zeigen, was die Landwirtschaft mit einfachen und sinnvollen Methoden für den Erhalt unserer Insekten tun kann. Ich freue mich auf den Austausch und über ein Monitoring, das zeigen kann, ob die teilweise ohnehin schon durchgeführten Maßnahmen einen Effekt erzielen.“

Jonas Schlatter

Fuchshof

„Als Bodensee-Obstbauern leben wir von und mit der Natur und diese möchten wir erhalten.“

Benjamin Fuchs

Moosfeld Gemüse GmbH

„Wenn ich spazieren gehe, dann peile ich meine Blühstreifen an – da summt‘s und brummt‘s. Das ist schöner als die Adria.“

Thomas Keßler

Obsthof Arnold

„Über unseren Betrieb hinaus gedacht sind Insekten einfach wahnsinnig wichtig für den Erhalt des gesamten Ökosystems – als Nahrungsquelle für Vögel und für viele weitere Funktionen, die die Insekten übernehmen. Wir fragen uns, was wohl passiert, wenn aus verschiedenen Gründen die Zahl der Insekten weiter abnimmt? Wir möchten es gar nicht so weit kommen lassen.“

Bettina Arnold

Staatsweingut Meersburg

„Der Artenschwund lässt sich nicht wegdiskutieren. Deshalb halte ich es für sinnvoll, dass wir bei dem Projekt Insektenfördernde Regionen dabei sind und Maßnahmen umsetzen, die auch im Intensivanbau in der Fläche möglich sind.“

Peter Adam, mitverantwortlich für die Weinberge in Meersburg