Staatsweingut Meersburg

Art des Betriebs:
Weinbaubetrieb

Bewirtschaftete Fläche:
45 Hektar

Wirtschaftsweise:
konventionell

Kulturen:
Reben

Fotos: © Bodensee-Stiftung und Christina Kahle

Was ist das Besondere am Staatsweingut Meersburg?

„1210 ist der dokumentierte Beginn des Weinbaus in Meersburg und der Beginn der Anbau auf Flächen, die wir heutzutage zum Staatsweingut zählen können. Das Unternehmen gehört heute dem Land Baden-Württemberg und ist ein Landesbetrieb. Wir haben daher die Möglichkeit, eine Vorreiterrolle in vielen Bereichen einzunehmen, auch beim Insektenschutz. Diese Rolle möchten wir gerne übernehmen und im Projekt Insektenfördernde Regionen die Flächen des Staatsweingutes in Bezug auf die Insektenförderung weiter aufwerten.“

Was bedeutet Insektenschutz für das Staatsweingut Meersburg?

„Der Artenschwund lässt sich nicht wegdiskutieren. Deshalb halte ich es für sinnvoll, dass wir bei dem Projekt Insektenfördernde Regionen dabei sind und Maßnahmen umsetzen, die auch im Intensivanbau in der Fläche möglich sind. Bei der Ansaat von Blühenden Fahrgassen entsteht ein gesteigertes Nahrungsangebot für die Insekten über den Sommer und den Frühherbst. Somit können wir einen Beitrag zur Sicherung von Nahrung und Lebensraum leisten.“

Welche Maßnahmen zum Insektenschutz plant das Staatsweingut Meersburg oder setzt sie bereits um?

„Unsere Fahrgassen sind in Meersburg alle begrünt. Auf 22,5 ha haben wir jede zweite Fahrgasse mit der Wolff-Mischung begrünt, eine auf den Weinberg angepasste vielfältige Begrünung mit Blühaspekt. In 2021 haben wir den Versuch gemacht, diese Reihen nicht zu Mulchen. Wir waren erstaunt, wie gut das Nicht-Mulchen funktioniert hat und werden es die kommenden Jahre so weiter machen.

Mit der Wolff-Mischung haben wir auch gute Erfahrungen gemacht und weiten diese in 2022 aus. Drei Fahrgassen hintereinander werden mit der Wolff-Mischung eingesät sein und jede vierte Gasse mit der Veitshöchheimer Bienenweide. Dies ist ein Versuch mit einer neuen Mischung, die eine andere Zusammensetzung hat und unter anderem auch einige hochwachsende Pflanzen wie die Sonnenblume enthält. Diese blühenden Fahrgassen werden auf insgesamt 31,5 ha ausgeweitet. Die restlichen Weinberge sind zu steil, um hier den Boden aufzubrechen und eine neue Mischung einzubringen. Die Erosionsgefahr wäre zu hoch.

Über den Winter 2021/22 wurde ein zugewachsener Steinhaufen befreit und neu aufgesetzt. Drei weitere sind an anderen Stellen der Weinberge geplant. Ein Totholzhaufen wurde auch neu angelegt und in eine nicht genutzte Fläche, die im Frühjahr 2022 mit der Frühjahrsmischung Blühende Landschaft Süd eingesät wird, am Rand integriert.“

Die Fragen beantwortete Peter Adam, Mitverantwortlicher der Weinberge vom Staatsweingut Meersburg.

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