Berghof Tengen

Art des Betriebs:
Grünland und Pferdewirtschaft, Ackerbau

Bewirtschaftete Fläche:

Ca. 100 ha Grünland
Ca. 30 ha Ackerbau

Wirtschaftsweise:
Biologisch nach Bioland

Kulturen:
Winterweizen, Dinkel, Hafer, Gerste, Luzerne, Kleegras, Sonnenblume, Streuobst

Fotos: © Berghof Tengen – Gerhard Weber

Was ist das Besondere am Berghof Tengen?

„Wir arbeiten seit fast dreißig Jahren nach ökologischen Kriterien und leben eine vielfältige Agrarkultur. Dabei mussten wir uns über die Jahre in verschiedene Richtungen ändern und anpassen. Das war Freude und Herausforderung zugleich. Dabei mussten wir immer wieder verschiedene Absatzmärkte suchen. Das letzte, kürzlich eingeführte „Projekt“ ist die neu installierte Photovoltaik-Anlage auf einem unserer Felder.“

Was bedeutet Insektenschutz für den Berghof Tengen?

„In der Natur ist es ein Geben und ein Nehmen. Die Insekten sind froh, wenn es blüht, und ich bin froh, wenn ich die Insekten habe, die die Blattläuse in Schach halten. In erster Linie unterstützen die Insekten also mich, nicht ich die Insekten – zum Beispiel bei Blattlausbefall im Getreide oder in der Ackerbohne. Der Marienkäfer ist dabei ein wichtiger Baustein in der Geschichte. Man braucht die Käfer, die Insekten! Aber gerade deshalb müssen wir natürlich auf sie achten und ihnen die Möglichkeit zur Entfaltung geben und sie weitmöglichst unterstützen.“

Welche Maßnahmen zum Insektenschutz plant der Berghof Tengen oder setzt sie bereits um?

„Durch unsere biologische Arbeitsweise seit 1994 setzen wir schon wichtige Praktiken in der Landwirtschaft für die Insekten um:

  • Wir verzichten auf synthetische Pflanzenschutz- und Düngemittel
  • Der Großteil unseres Grünlandes ist extensiviert, d.h. er wird nur wenig organisch gedüngt und nur selten (1-2 mal im Jahr) gemäht. Dort ist viel Lebensraum und Nahrungsangebot für die Insekten
  • Auch die Flächen mit Kleegras in der Untersaat und als Fruchtfolgeglied dienen den Insekten mit einem hohen Nahrungsgehalt. Die Untersaat im Getreide säen wir, damit der Unkrautdruck nicht so groß ist und man die Beikräuter in Schach hält. Viele Leguminosen werden angebaut, zum Beispiel auch Luzerne als Untersaat. Für die Fruchtfolge/Nachbaukultur ist wichtig, dass Stickstoffsammler in Folge sind. Die Insekten profitieren von dieser Untersaat, weil sie bestimmte Blüharten enthält, z.B. Kreuzblütler, an denen die Insekten sich erfreuen
  • Zwischen den neuangelegten Agro-Photovoltaikanlagen lassen wir regionale und mehrjährige Blühmischungen wachsen, um mehr Vielfalt in der Landschaft zu schaffen
  • Wir betreiben Landschaftspflege in den umliegenden Naturschutzgebieten. Das beinhaltet z.B. die Balkenmahd, die sehr viel insektenfreundlicher ist als die meist angewandte Mahd mit einem Kreiselmäher.“

Die Fragen beantwortete Gerhard Weber.

Erfahren Sie mehr auf

http://berghof-tengen.de/index.html

https://www.hegaukorn.de/gerhard-weber/