Reber Innovative Landwirtschaft
Art des Betriebs:
Ackerbau für die Biogaserzeugung, wenige Schweine für den Eigenbedarf und eine kleine Direktvermarktung
Bewirtschaftete Fläche:
155 Hektar
Wirtschaftsweise:
konventionell
Kulturen:
Roggen – Wicke, Triticale – Erbse, Durchwachsende Silphie, Mais – Sonnenblume, Streuobst
© Reber Innovative Landwirtschaft
Was ist das Besondere an Reber Innovative Landwirtschaft?
„Unser Ziel bzw. unsere Philosophie ist, als landwirtschaftlicher Betrieb wieder ein Stück weit freier zu werden. Unter ‚frei‘ verstehe ich unabhängiger von chemischem Pflanzenschutz und Mineraldünger, was wir mit erhöhter Bodenfruchtbarkeit erreichen. Die hilft uns übrigens auch gegenüber den zunehmenden Witterungsextremen; so speichern fruchtbarere Böden z.B. mehr Wasser. Wir produzieren unser eigenes Saatgut, das speziell an unseren Standort angepasst ist. Der Abhängigkeit von globalen Märkten möchten wir einen stärkeren Fokus auf lokale und regionale Vermarktung entgegensetzen. Das Schöne an unserem Betrieb ist, dass es hier gar nicht mehr um die Frage ‚bio oder konventionell?‘ geht. Das System ist offen für alle landwirtschaftlichen Produktionsformen. Wir arbeiten schon jetzt ohne Herbizide und Insektizide im Getreide und bauen dieses zudem als Gemenge an. Einzige Ausnahme ist der Mais, da streben wir einen herbizidfreien Anbau an.“
Was bedeutet Insektenschutz für Reber Innovative Landwirtschaft?
„Uns treibt eine nachhaltige, unabhängige, gesunde Wirtschaftsweise an. Der Boden steht bei uns im Mittelpunkt. Unser Motto lautet ‚Gesunder Boden – gesunde Pflanzen – gesundes Tier, gesunder Mensch!‘ Ich sehe meinen Boden heute mit ganz anderen Augen als früher. Und ich merke, wie sich Düngemaßnahmen mit Mineraldünger auf die Bodenbiologie auswirken. Noch mehr aber, wie sich chemischer Pflanzenschutz auswirken kann! Ich möchte ihn nicht verteufeln. Aber ich bewerte ihn jetzt anders. Früher führte ich im frühen Stadium der Pflanzen im Frühjahr Fungizidmaßnahmen durch, um sie von Anfang an gesund zu halten. Diese Maßnahmen zerstören aber u.a. die pilzliche Mikrobiologie im Boden, die für den Nährstoffaufschluss eine Symbiose mit den Wurzeln der Pflanzen eingeht (Stichwort ‚Mykorrhiza‘). Das hat zur Folge, dass wir wieder Mineraldünger brauchen, weil der Pflanze im Boden der Partner fehlt, um sich die Nährstoffe selbst holen zu können. Eine Landwirtschaft, die auf solche Maßnahmen verzichtet, kommt auch der Insektenbiodiversität zugute.“
Die Fragen beantwortete Michael Reber.
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www.innovativelandwirtschaft.de