IFR Nördlicher Oberrhein
Die Region nördlicher Oberrhein ist eine von zwölf Raumordnungs- und Planungsregionen im Nordwesten Baden-Württembergs. Im Rahmen des Projektes werden wir uns auf die Landkreise Karlsruhe und den Rhein-Neckar-Kreis fokussieren. Das Gebiet befindet sich in der kontinentalen Klimazone Mitteleuropas; der Naturraum wird maßgeblich durch die oberrheinische Tiefebene und den Kraichgau geprägt.
Landschaftsraum und Landnutzung
Aufgrund der Eintragung von großen Mengen an Löss während der Eiszeit aus dem Oberrheingraben weist sich der Kraichgau durch schluffige Böden aus. Diese sehr fruchtbaren Böden ermöglichen intensiven Ackerbau, weshalb der Kraichgau auch als Kornkammer Deutschlands bezeichnet wird. Das milde Klima und die terrassierten Hänge v.a. entlang des Rheingrabens schaffen auch ideale Bedingungen für den Obst- und Weinbau. In der Vergangenheit hatte auch der Anbau von Tabak eine große Bedeutung.
Die vielseitige Landschaft und das milde Klima begünstigten die Etablierung diverser Tier- und Pflanzenarten. Die einst kraichgautypische kleinräumig gegliederte Lössterrassenlandschaft mit Stufenrainen, Hecken und Halbtrockenrasen sind hingegen durch Flurbereinigung vielerorts verschwunden. Deshalb wurden viele Schutzgebiete mit dem Zweck eingerichtet, extensiv genutzte Sand- und Lössäcker, Lösshohlwege, Lösswände, Stufenraine und Magerrasen sowie die artenreiche Flora und Fauna im Allgemeinen zu erhalten. Eine weitere Bedrohung der Biodiversität stellt die intensive Zerteilung von Naturräumen dar. Eisenbahnnetze, Autobahnen und weitere (Schnell-)Straßen durchziehen die Landschaft und verbinden Metropolregionen wie Mannheim, Heidelberg, Karlsruhe und Stuttgart. Nicht zuletzt bietet der Verkehrsweg Rhein schon historisch seine Vorzüge, weshalb sich vermehrt Industrien dem Fluss entlang ansiedelten und einen Teil der „Blauen Banane“ Europas bilden.
Aktuell sind 41 Prozent der Fläche der beiden ausgewählten Landkreise mit Wald bedeckt, 36 Prozent werden landwirtschaftlich genutzt
Unsere Pilotbetriebe in der IFR Nördlicher Oberrhein
Ackerbaubetrieb Boxheimer
„Insekten bilden die Grundlage unserer Nahrungsmittelproduktion!“
Eckart Boxheimer
Ackerbaubetrieb Welk
„Insektenschutz ist die Verantwortung, die wir nachfolgenden Generationen gegenüber tragen.“
Stefan Welk
Bio-Hofgut Schleinkhofer
„Insektenschutz bedeutet biologische Vielfalt und Sicherung der Ernte als Lebensgrundlage.“
Susanne Schleinkhofer
Rotthof in Hirschberg, Gräflich von Wisersche GV
„Auf unserem Hof wachsen auf den Feldern unter und mit den Ackerkulturen Blühpflanzen, bleiben die Feldränder stehen, die Bäume in den Blühstreifen werden gezielt ausgemäht und bei der Luzernemahd bleiben Streifen stehen, um möglichst permanent den Insekten blühende Pflanzen anzubieten.“
Martin Krauch
Haghof
„Kleinbäuerliche und vielfältige Landwirtschaft im Einklang mit der Natur, davon profitieren nicht nur die Insekten“
Vincent Fahrendorf